Was versteht man unter dem Begriff “Metaverse”?
Der Begriff Metaverse kam zum ersten mal 1991 in dem Science Fiction Roman “Snow Crash” von Neal Stephenson vor. In dem Buch wird das Metaverse als eine virtuelle Realität beschreiben, die Menschen mit Avataren besuchen können. Auch William Gibson hat in den 1980er Jahren das Metaverse in seinen Büchern beschrieben, allerdings nennt er es “Cyberspace”.
Vergleichbar ist diese Vorstellung mit Filmen wie “Ready Player One” oder “The Matrix”, in der sich reale Menschen per Avatar in eine digitale Welt begeben können. In der heutigen Zeit ist das was dem Metaverse am nächsten kommt das Online-Gaming, besonders sogenannte Massive-Multiplayer-Online-Role Playing-Games (MMORPGs). In einem Metaverse gibt es allerdings im Vergleich zu Videospielen keine Ziele oder Missionen, es ist eher eine digitale alternative zur realen Welt, ein digitaler Zwilling. Das heutige Internet wird häufig schon als Metaverse beschrieben, allerdings würde ein “echtes” Metaverse weitaus mehr Bereiche des realen Lebens umfassen als nur Online-Shopping und Chats.
Ein weiteres gutes Beispiel für das Metaversum sind Virtual Reality-Brillen (VR-Brillen). Es existieren bereits digitale Räume für Vorlesungen, Konferenzen und Präsentationen, in die man sich mit einer VR-Brille einloggen kann.
Das Potential einer virtuellen Realität
Facebook Chef Mark Zuckerberg, Firmenchef von Epic Games Tim Sweeney und Microsoft Chef Satya Nadella haben 2021 angekündigt, ihr eigenen Metaversen zu erschaffen. Warum? Internetunternehmen werden immer erfolgreicher und drängen klassische Unternehmen aus dem Markt. Laut des Risikokapitalisten Matthew Ball gehören fast alle führenden Internetunternehmen zu den wertvollsten Aktiengesellschaften weltweit. Und das Metaverse ist im Internet und dort sehen Zuckerberg & Co. die Zukunft.
In dem von Ball verfassten Artikel “The Metaverse: What It Is, Where To Find I, Who Will Build It, and Fortnite” definiert Ball einige Kernattribute. Das Metaverse…
- … läuft ununterbrochen weiter
- … ist live in Echtzeit
- … hat kein Limit für die Besucher
- … hat ein eigenes Ökosystem, eigene Wirtschaft und Währung
- … besitzt offene und geschlossene Bereiche
- … kann Objekte verändern und ausgetauschen
- … bietet Inhalte und Erfahrungen für jeden, erschaffen von Individuen, Gruppen oder Unternehmen
Ball ist der Auffassung, dass das Metaverse unser Arbeitsleben verändern wird. Es gibt schon heute Tätigkeiten, die nur dort ausgeführt werden können. Nehmen wir das Beispiel Minecraft: In diesem Spiel kann man bauen was man möchte. Was ist aber, wenn man als Spieler ein schönes Haus mit Garten haben möchte, aber einem die Zeit oder die Ideen fehlen um dies umzusetzen? Dann besteht die Möglichkeit Personen zu engagieren, die einem alles so bauen wie man es gerne hätte. Ähnlich wie ein Innenausstatter für die eigenen vier Wände, nur eben in einer digitalen Welt.
In vielen Romanen, Videospielen oder Filmen wird das Metaverse in einer dystopischen Zukunft als Zufluchtsort vor der realen Welt dargestellt. Das Leben in der echten Umgebung ist sehr schlecht, Menschen verbringen den Großteil ihrer Zeit nur noch virtuell und werden demzufolge abhängig, krank oder völlig dysfunktional. Auch wenn das kein erstrebenswertes Ziel des Metaversums sein soll, hat es dennoch viel Potential um die Gesellschaft weiterzubringen. Wie weit wir von einer virtuellen Realität entfernt sind ist vor Allem von der Technik abhängig, die bis heute zum Teil noch nicht entwickelt worden ist.
Ob sich der Begriff und das Konzept durchsetzt, bleibt abzuwarten, aber es gibt schon einige gute Ansätze, die ihr hier lesen könnt:
Was haltet ihr vom Metaverse? Habt ihr Angst davor oder könnt ihr es kaum erwarten?
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